Informieren Sie sich zum Bürgerentscheid - 
Zukunft des Flugplatzes Offenburg

Sie sind entscheidend!

Am 8. März 2026 entscheiden Sie per Bürgerentscheid, ob auf dem bisherigen Flugplatz ein neues Gewerbegebiet entstehen soll. Hier finden Sie alle Informationen aus Sicht der Stadtverwaltung. Die Entscheidung darüber treffen Sie als
wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Offenburg.

Worum geht es beim BÜRGERENTSCHEID?

Beim Bürgerentscheid geht es um dringend benötigte Gewerbeflächen, ohne die hiesige Unternehmen in ihrem Wachstum gehemmt und zur Abwanderung getrieben werden – mit allen negativen Konsequenzen, die das für den Arbeitsmarkt und die Finanzen Offenburgs hat.

Die einzig verfügbare Flächenreserve der Stadt ist jedoch an einen Freizeitverein verpachtet: Als Sonderlandeplatz ohne wirtschaftliche Bedeutung, dient das 35 Fußballfelder große, öffentlich nicht zugängliche Gelände heute 180 Privatfliegern für Hobby und Sport. Auch wenn mit den Flugplätzen Kehl-Sundheim, Lahr, Baden-Oos und Altdorf-Wallburg bei Ettenheim im Umkreis von 40 Kilometern 4 Alternativen zur Verfügung stehen, beharrt die Fliegergruppe Offenburg e.V. auf ein exklusives Nutzungsrecht und fordert eine Verlängerung des Pachtvertrages um 20 Jahre.

Tradition, Freizeit und Vereinswesen sind hohe Güter, überwiegen jedoch nicht das vitale Interesse der Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Der Gemeinderat hat daher mit 31 zu 8 Stimmen beschlossen, den Bürgerinnen und Bürgen das letzte Wort in dieser wichtigen Angelegenheit zu geben. Weil laut Gemeindeordnung die abzustimmende Frage einfach und eindeutig mit Ja oder Nein beantwortbar sein muss, lautet sie:

Sind Sie für die Entwicklung des Sonderlandeplatzes (Flugplatzes) zu einem Gewerbegebiet auf Offenburger Gemarkung?

Der Bürgerentscheid ist ein direktdemokratisches Instrument, das es Bürger:innen ermöglicht, über Angelegenheiten ihrer Gemeinde unmittelbar abzustimmen. Abstimmungsberechtigt sind alle, die am Tag des Entscheids mindestens 16 Jahre alt sind, ihren Hauptwohnsitz seit mindestens drei Monaten in Offenburg haben und deutsche Staatsangehörige oder EU-Bürger sind. Stattfinden wird die Abstimmung zeitgleich mit der Landtagswahl am Sonntag, dem 8. März von 8 bis 18 Uhr in Ihrem Wahllokal. Sie brauchen also nicht zweimal gehen. Aber warum überhaupt teilnehmen? Weil das Gedeihen unserer Stadt davon abhängt.

Wegen der großen Tragweite, die der Ausgang des Bürgerentscheides für alle in Offenburg hat, wird es bis zu seiner Durchführung vielfältige Möglichkeiten geben, sich über die Sachlage zu informieren und Meinungen auszutauschen. So wird es neben verschiedenen digitalen und analogen Medien, auch eine Info-Austellung im STADTRAUM in der Steinstraße geben, ebenso wie Live-Formate, bei denen alle zu Wort kommen und ihre Positionen vertreten können.

Im Falle einer positiven Entscheidung für das Gewerbegebiet endet die Bürgerbeteiligung nicht. Im Gegenteil: Der Zustimmung zur Entwicklung des Areals schließt sich ein Wettbewerbsverfahren an, das die Bürgerinnen und Bürger der angrenzenden Stadtteilen einbezieht. Im Rahmen einer Bürgerwerkstatt werden dann Maßnahmen zu allen relevanten Themen wie Naherholung, Lärmschutz und Infrastruktur partizipativ erarbeitet und fließen in den Bebauungsplan ein. Im negativen Falle, geschieht nichts weiter, doch zumindest herrscht Klarheit darüber.

Aus Transparenzgründen möchten wir klarstellen, dass diese Website die Position der Stadtverwaltung wiedergibt.
Ebenso deutlich möchten wir Sie aber auch wissen lassen, dass Verwaltung für uns nicht bedeutet, Dinge abzuwickeln, sondern zu entwickeln. Und zwar mit und für die Bürgerinnen und Bürger und zum Wohle des Gemeinwesens.

Offenburg braucht GEWERBEFLÄCHEN

1

Die Entwicklung

In Offenburg ansässig sind: einige der wichtigsten Mittelständler Deutschlands, Weltmarktführer, Hidden Champions, internationale Unternehmen sowie Unternehmen aus Zukunftsbranchen. Begünstigt durch die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien liegt ein starker Fokus auf Digitalisierung und Innovation. Erneuerbare Energien, Nachhaltigkeitstechnologien und Kreislaufwirtschaft spielen ebenfalls eine wachsende Rolle. Insgesamt ist die Entwicklung geprägt von Wachstum und Innovation. Nur eines fehlt: Flächen für Expansion. Immer wieder beklagen Unternehmen mangelnde Wachstumsflächen und befassen sich mit Abwanderungsplänen.

2

Der Status Quo

In einer umfassenden Potenzialanalyse wurden 2022 insgesamt 17 Flächen auf ihre Eignung für Unternehmenserweiterungen geprüft. Dabei wurden Faktoren wie Größe, Lage, Zuschnitt, Erreichbarkeit sowie Umwelt- und Nutzungsrestriktionen bewertet.
Das Ergebnis zeigt, dass der Flächenbedarf durch Reaktivierung oder Intensivierung von Bestandsflächen nicht aufgefangen werden kann.
Einzig infrage kommendes Areal der Stadt und durch Größe, Lage, Infrastruktur und Anbindung nahezu ideal geeignet: das Gebiet des Sonderlandeplatzes.

3

Die Perspektive

Unternehmen brauchen Planungssicherheit, um zu investieren. Das betrifft insbesondere die Verfügbarkeit geeigneter Flächen und klare Genehmigungsverfahren. Offenburg selbst braucht wachstumsstarke Unternehmen, die in die Zukunft investieren, um dauerhaft Daseinsvorsorge auf hohem Niveau zu leisten sowie Soziales und Kultur zu finanzieren. Im geplanten Gewerbegebiet kommt beides zusammen.

Offenburg STÄRKEN

Offenburgs Wirtschaftskraft beruht auf einer vielfältigen, wachstumsstarken Unternehmenslandschaft. Sie zu stärken, bedeutet die Stadt zu stärken – in all diesen Punkten:

Oberbürgermeister Marco Steffens

Trotz konjunktureller Herausforderungen und gegen den Trend wachsen bei uns die Beschäftigungszahlen noch. Die hohe Nachfrage nach Fachkräften schafft gute Job- und Verdienstmöglichkeiten.

Das Zusammenspiel aus innovativen Unternehmen und Hochschul-angeboten in Technik, Wirtschaft, Medien, Informatik, KI, Umwelt- und Energietechnik bietet jungen Menschen beste Zukunftschancen.

Von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen über Sozialberatung, Familien- und Seniorenangebote bis zu Kultur-, Sport- und Gemeinschaftszentren – das Angebot ist groß und macht Offenburg zu einer lebendigen und inklusiven Stadt.

Von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen über Sozialberatung, Familien- und Seniorenangebote bis zu Kultur-, Sport- und Gemeinschaftszentren – das Angebot ist groß und macht Offenburg zu einer lebendigen und inklusiven Stadt.

Eine gepflegte Innenstadt, gute Einkaufsmöglichkeiten, schöne Parks und Plätze bürgen für hohe Lebensqualität – und Projekte wie der Klimahain oder die Renaturierung der Kinzig dafür, dass das so bleibt.

Wohlstand, Wachstum, Resilienz und Zukunftsfähigkeit erarbeiten wir gemeinsam – geben wir uns mit dem Gewerbegebiet den nötigen Raum dazu.

Basis FAKTEN

zum Gewerbegebiet

Die Nutzung der Flächen unterliegt strengen Standards für Nachhaltigkeit, Lärmschutz und Begrünung. Jedes Gewerbe muss mindestens 20 % Grünflächen sowie durchlässige Stellplätze (Abflussbeiwert ≤ 0,4) aufweisen und umfangreichen Pflanzpflichten mit gebietsheimischen Arten nachkommen. Bei den Gebäuden sind Fassadenbegrünungen, extensive Dachbegrünung und Photovoltaik vorgesehen. Frei- und Gemeinschaftsflächen werden ebenfalls begrünt: wo heute weite Flächen der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, werden zukünftig Baumgruppen und Alleen Schatten spenden und die Wärmeentwicklung reduzieren.

Das Gewerbegebiet dient der Erweiterung von Unternehmen aus Offenburg und der Ortenau, also innovativen Mittelständlern mit Fokus auf Maschinenbau, Präzisionsfertigung und Nachhaltigkeitstechnologien – nicht der Schwerindustrie. LKW-intensive Unternehmen wie Speditionen, Verteil- oder Logistikzentren sind ebenfalls planungsrechtlich ausgeschlossen, um Verkehrslast und Lärm zu minimieren.

Das Energiekonzept des Gewerbegebiets sieht dank Fernwärme und Photovoltaiknutzung eine möglichst klimaneutrale Versorgung vor. Mit dem geplanten Anschluss an das europäische Wasserstoffnetz in den 2030er kann dann auch der Bedarf an Prozesswärme umweltschonend realisiert werden.

Das Areal profitiert von der Nähe zur A5, B3 und Rheintalbahn. Der Anschluss an Autobahn und Schienennetz ermöglicht Gütertransport ohne hohe Lkw-Lasten und verhindert unnötiges Verkehrsaufkommen und Durchfahrtsverkehr in Wohnbereichen. Der geplante ÖPNV-Anschluss senkt die PKW-Abhängigkeit der Mitarbeitenden und sorgt dafür, dass das Naherholungsgebiet rund um den Königswald für alle Offenburger:innen einfacher erreichbar wird.

Der Ausbau des Gewerbegebietes wird nicht auf einen Schlag erfolgen, sondern abschnittsweise und angepasst an die konkrete Nachfrage. Eine Großbaustelle mit negativen Folgen wie Lärmbelastung und übermäßigem Bauverkehr wird es ebenso wenig geben wie Überkapazitäten, Leerstand oder Baubrachen.

Im Zweckverband Gewerbepark Raum Offenburg hoch3 hat sich die Stadt Offenburg schon 1998 mit den Gemeinden Durbach, Hohberg, Ortenberg und Schutterwald verbindlich auf die gemeinsame Schaffung eines gewerblichen Entwicklungsschwerpunktes geeinigt. Die anderen Gemeinden haben mit der Ansiedlung von 17 Unternehmen bereits einen erheblichen Beitrag geleistet. Offenburg steht in der Bringschuld und wird mit dem Gewerbegebiet nun seiner Rolle als interkommunaler Partner gerecht.

Basis FAKTEN

zu Natur und Klima

Die Naherholungsgebiete Königswald und Königswaldsee werden durch das geplante Gewerbegebiet nicht beeinträchtigt, sondern bleiben zur Gänze erhalten – und werden für alle besser erreichbar. Einmal, weil es eine Buslinie geben wird und zum anderen, weil keine zaunumstellte Landebahn den Weg mehr abschneidet, sondern eigens angelegte Fuß- und Radwege direkt hinführen.

Eine von GEO-NET Umweltconsulting GmbH durchgeführte Untersuchung ergab, dass keine negativen klimatischen Auswirkungen auf angrenzende Wohngebiete zu erwarten sind. Die bestehende nächtliche Kaltluftströmung bleibt durch strömungsparallele Anordnung der Gebäude intakt. Die aktuell hohe thermische Belastung durch ungehinderte Sonneneinstrahlung auf die weiten Freiflächen des Sonderlandeplatzes am Tage wird durch begrünte Gebäude und neuangepflanzte Bäume verringert.

Flächenversiegelung ist aus ökologischer und klimatologischer Sicht nicht gut. Die Stadt Offenburg wirkt deshalb mit dem Förderprogramm bio.og zur nachhaltigen Transformation urbaner Flächen aktiv entgegen. Im geplanten Gewerbegebiet wird die Versiegelung auf das Notwendigste reduziert. So bleiben die Grünflächen zu den Anrainern, ebenso wie Teile der Magerwiesen erhalten. Da der untere Teil des Landeplatzes gar nicht bebaut wird, kann ein Teil der Asphaltlandebahn sogar entsiegelt werden.

Die Untersuchung des Landschaftsplanungsbüros bhmp zeigt mäßige Auswirkungen einer Bebauung des Sonderlandeplatzes: Einige Arten bzw. Biotoptypen sind betroffen, für diese werden Ausgleichsflächen geschaffen. Insgesamt sind die Effekte gering, da Ausweichhabitate vorhanden und Maßnahmen lokal umsetzbar sind. Keiner Art droht regionales Aussterben.

Die Beschränkung auf das Gelände des Sonderlandeplatzes bedeutet, dass keine landwirtschaftlichen Flächen herangezogen werden müssen und wertvolles Ackerland erhalten bleibt.

Basis FAKTEN

zum Sonderlandeplatz

Das 25 Hektar große, für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Areal wird von der Fliegergruppe Offenburg e.V. genutzt. Die rund 180 aktiven Mitglieder rekrutieren sich aus Offenburgern und Nichtoffenburgern. Über das Jahr betrachtet kommt es zu ca.10 Starts am Tag für Rundflüge, Platzrunden, Privatreisen und Segelflugsport.

Ger Geschäftsflugbetrieb in Offenburg ist mangels Infrastruktur nicht möglich und wegen geringer Nachfrage nicht sinnvoll. Ohne kostspielige Investitionen der Stadt in Instrumentenlandesystem, 24/7 Betrieb, Flughafenfeuerwehr etc. kann hier ausschließlich Hobby- und Sportflug betrieben werden.

Der Sonderlandeplatz ist seiner Natur nach für Verkehrsflug oder Frachtflug nicht geeignet und dank des 15 Kilometer entfernten, gut ausgebauten Verkehrslandeplatzes und Sonderflughafens Lahr auch nicht nötig. Eine wirtschaftliche Bedeutung ist nicht auszumachen.

Mit den Flugplätzen Kehl, Lahr, Baden-Oos und Freiburg sind in einem Radius von 50 Kilometern gute Ausweichmöglichkeiten für alle Arten der Privatfliegerei gegeben.

Die häufig angeführten Hagelflieger können problemlos vom besser ausgestatteten Flugplatz Lahr aus operieren. Die Bedeutung für Rettungs- oder Polizeiflüge ist gegenstandslos, da hier ausschließlich Hubschrauber oder Drohnen eingesetzt werden, die keine Landebahn benötigen. Ebenso unrealistisch ist die hypothetische militärische Nutzung im Eventualfall, weder Jets noch Transportflugzeuge können in Offenburg landen und starten.

WIE KÖNNTE DAS NEUE GEWERBEGEBIET AUSSEHEN?

Was bedeutet das Projekt für Natur und Klima?

1

Naherholung bleibt davon weitestgehend unberührt (Köngiswald etc.)

2

Keine negativen klimatischen Auswirkungen auf angrenzende Wohngebiete

3

Großer Teil der Magerwiesen bleiben erhalten

4

Biotope mit geschützten Tier- und Pflanzenarten werden weichen; Ausgleichsflächen sind aber möglich

5

Es gehen keine Ackerflächen verloren

Was bedeutet das für den heutigen Flugbetrieb?

1

Geschäftsflugbetrieb nicht relevant (geringes Potential)

2

Es gibt Ausweichmöglichkeiten für die Hobbyflieger und den Hagelflieger (Lahr: hervorragend ausgebaut)

3

Hubschrauber (Rettung, Polizei) und Drohnen brauchen keine Landebahn